Kind: “Papa, was ist das?”

Vater: “Das magst du nicht.”

Kind: “Und was ist das, können wir das probieren?”

Vater: “Nein, dass magst du eh nicht.”

Diesen Dialog bekam ich in der Gemüseabteilung bei meinem wöchentlichen Einkauf mit. Dieses “Frage – Antwort – Spiel” ging noch weitere zwei Mal hin und her, bis der Vater die Gemüseabteilung “endlich” hinter sich gebracht hatte. Das Kind zeigte auf die Gemüsesorten Aubergine, Sellerie, Blumenkohl und Tomate. Ich gebe zu, dass dies alles Gemüsesorten sind, die auch ich als Kind nicht mochte (abgesehen vom Blumenkohl, in Hühnersuppe mit vielen Klößen war der ok :-) )

Ich selber habe keine Kinder und möchte niemandem auf den Schlips treten und natürlich kann es sein, dass dieses Kind jede Woche beim Einkauf auf eben diese Gemüsesorten zeigt und fragt was das ist und es kann auch sein, dass diese Gemüsesorten wirklich schon zu Hause auf dem Tisch standen und sich das Kind geweigert hat sie zu essen. All das weiß ich nicht und möchte daher nicht unhöflich erscheinen, wenn ich sage, das mich dieser Dialog geschockt hat.

Ich habe früher mit auf den Weg bekommen, dass ich jedes Gericht, jedes Gemüse usw einmal probiere. Wenn ich es dann nicht mag, ist es ok. Und ja so haben sich auch einige Gemüsesorten lange Jahre nicht auf meinem Teller blicken lassen, bis ich selber sie mal wieder probieren wollte. Einige sind immer noch nicht mein Fall, aber viele eben doch.

Überall wird heutzutage gepredigt, dass eine gesunde Ernährung für Kinder wichtig ist und das die Kinder immer früher mit Übergewicht zu kämpfen haben. Und dann sehe ich ein Kind, dass scheinbar Interesse an Gemüsesorten hat (wenn auch nicht als Gemüse, sondern vielleicht eher als bunte Gegenstände) und dann wird darauf nicht mal eingegangen.

Aber wie geht man dieses Problem an? Wie macht man Gemüse für Kinder interessant? Hierüber gibt es viele Tricks und Tipps. Die für mich schönsten und plausibelsten (wie gesagt, ich habe noch keine Erfahrung in der Praxis) habe ich hier mal zusammen gefasst.

Was wohl am seltensten hilft, ist das Argument: “Gemüse ist gesund, davon wirst du groß und stark!” War mir früher auch egal und groß bin ich trotzdem geworden…sogar 1,78m. Auch das Schimpfen und Aufregen der Eltern hilft eher selten. Denn auch bei nicht aufgeräumten Zimmern oder nicht gemachten Hausaufgaben wird geschimpft. Also bei allem was keinen Spaß macht, ergo macht Gemüse keinen Spaß.

Eine gesunde Ernährung muss spannend und lustig für Kinder sein.

Eine Freundin von mir, die bereits Mutter ist, hat mal gesagt, dass es hilft, wenn ihre Tochter das Essen mit zubereitet. Sie darf dann selber das Gemüse abwaschen, schneiden, den Topf umrühren usw… Das geht natürlich nur, wenn die Zeit dafür da ist und das Kind auch schon so “groß” ist, dass es diese Dinge machen kann.

Häufig wird auch davon berichtet, dass man aus Gemüse Figuren schnitzen oder Bilder legen soll. Zum Beispiel ein Gesicht mit Tomaten als Augen, Gurkenscheiben als Mund, Karotte als Nase usw… Dies kostet natürlich Zeit und Vorbereitung, soll aber auch schon helfen.

Ein weiterer Tipp von einer anderen Bekannten war, dass sie das Gemüse nicht mehr wie Gemüse aussehen lässt. Beispielsweise gibt es Gemüse Püree aus Karotten oder Blumenkohl oder eben Sellerie. Dazu noch eine Kartoffel um die passende Konsistenz zu erreichen. Dann wird es einfacher. Und bevor s jetzt heißt, dass durch das pürrieren fast alle Vitamine verloren gehen….das Püree ist immer noch gesünder als Pommes und Chicken Nuggets aus der TK.

Ein Tipp von dem ich gerade erst gehört habe, der mich auch zu diesem Blog brachte ist das Umbenennen von Gemüse. Wenn das Gemüse oder das gesamte Gericht einen spannenden Namen hat, haben Studien gezeigt, dass Kinder sowohl in der KiTa, als auch in der Schule und zu Hause mehr Gemüse essen. Beispiele hierfür sind: “Räubertopf”, “Superhelden Pfanne”, “Zauberkugeln (Erbsen), Hexenhäuser (Pilze), Powersticks (Paprikastreifen), uvm… Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt.

Vielleicht ist auch für eure Kinder das passende dabei :-)

Denn im Kindesalter werden die Grundsteine für einen gesunden Lebensstil gelegt. Wer hier lernt sich gesund zu ernähren, hat auch im späteren Leben seltener Probleme mit Übergewicht, Diabetes oder Gicht.

Ich wünsche euch viel Erfolg bei der Umsetzung – Die Fitalistin