Kann man den Heilungsprozess bei Sportverletzungen durch die Ernährung beeinflussen?

Ja, dass kann man und zwar im positiven wie auch im negativen Sinne. Damit alle Prozesse, die für die Wundheilung und Reduktion von Entzündungen wichtig sind optimal ablaufen können, bedarf es einer ausgewogenen Ernährung.

Vorerst gilt es aber die Frage zu stellen, um was für eine Art der Verletzung es sich handelt und von welcher Art Sportler wir sprechen. Ist es der Profisportler mit einer langwierigen Verletzung der die restliche Saison ausfällt oder der Freizeitsportler mit leichten muskulären Problemen. Natürlich kann eine abgestimmte Ernährung beiden helfen. Allerdings ist die Ambition der beiden eine andere. Während der Profisportler von seiner Gesundheit und Leistungsbereitschaft abhängig ist, ist es beim Freizeitsportler nicht weiter schlimm die Eine oder Andere Woche zu pausieren.

Aber welche Konsequenzen können für den Sportler aus einer Verletzung resultieren, wenn sie die Ernährung außer Acht lassen, bzw. wobei soll die Ernährung genau helfen?

Je nach Sportintensität und Schwere der Verletzung kann es sein, dass das Bewegungspensum von sehr hoch auf fast Null runter gefahren wird. Das bedeutet, dass der Kalorienbedarf stark reduziert wird. Der Körper benötigt weniger Kalorien, da er sich nicht mehr so viel bewegen muss / kann. Also sollte die Kalorienzufuhr gesenkt werden, damit eine potentielle Gewichtszunahme verhindert wird. Aber Vorsicht! Der Körper benötigt für die Heilungsprozesse ebenfalls Energie und das Gehen an Gehstützen ist anstrengender als das normal Gehen. Daher wird die Kalorienzufuhr leicht gedrosselt, aber nicht auf ein Minimum herab gesetzt.

Teils werden Entzündungshemmende Medikamente verschrieben. Aber auch durch die Ernährung kann man Entzündungshemmende Stoffe aufnehmen, die es ermöglichen die Tabletten zu reduzieren oder ganz abzusetzen (immer mit dem Arzt besprechen). Die ungesättigten und mehrfach ungesättigten fettsäuren (Omega6 & Omega3) wirken entzündungshemmend. Sie sind in Fisch, Ölen und Nüssen enthalten und wirken auf natürliche Weise entzündungshemmend.

Durch eine länger andauernde eingeschränkte Bewegung wird auch die Muskulatur abgebaut. Dies bemerken viele Sportler recht schnell an dem von der Verletzung betroffenen Körperteil (z.B. Arm oder Bein). Im Vergleich zum gesunden Bein, verliert die verletzte Extremität schnell an Umfang. Schnell einsetzende Physiotherapie oder Krankengymnastik arbeiten daran die Muskulatur wieder aufzubauen und das verletzte Gewebe zu stärken. Aber auch hier kann man positiven Einfluss durch die Ernährung nehmen. Nachweislich bringt eine einfach nur gesteigerte Aufnahme von Proteinen nicht den Effekt, dass sich die Muskeln wieder aufbauen. Hierfür fehlt der notwendige Trainingsreiz. Allerdings bewirkt die Aminosäure Leucin einen verbesserte Muskelproteinbildung. Es gibt hierzu noch keine Studie, die genaue Mengen im Verhältnis zur Muskelmasse analysiert. Aber die Aufnahme von Leucin und auch anderen Proteinen schadet nicht bei Sportverletzungen. Lebensmittel mit hohem Leucin Gehalt sind: Rind, Garnelen, Hering, Forelle, Huhn, Quinoa, Lachs, Linsen, Emmentaler und Cashewkerne.

Auch manche Minaeralstoffe und Vitamine sind wichtig für den Heilungsprozess. Beispielsweise wirkt sich Zink nachweislich positiv auf den Wundheilungsprozess aus und Vitamin C ist wichtig für die Bildung von Kollagen. Das Vitamin C findet sich in hohem Maße in Paprika, Brokkoli, Kiwi, Erdbeeren, Orangen. Zink ist enthalten in Austern, Rind und Leber. Aber auch in pflanzlichen Produkten wie beispielsweise Weizenkleie, getrockneten Linsen, Erbsen und Haferflocken.

Wenn man diese Lebensmittel regelmäßig in den Ernährungsplan einbaut hat man die Möglichkeit den Heilungs- & Genesungsverlauf positiv zu beeinflussen.

Worauf verzichtet werden sollte, weil er nachweislich den Heilungsprozess (wie auch andere Stoffwechselprozesse im Körper) verlangsamt, ist Alkohol.

Natürlich bewirkt die Ernährung alleine nicht die schnelle Heilung und den schnellen Wiedereinstieg ins Training. Sie dient nur der Ergänzung zu den abgestimmten Rehamaßnahmen wie Physiotherapie und Krankengymnastik.

Ich drücke allen Sportlern die Daumen, dass sie gesund durch die Saison kommen.

Die Fitalistin