Immer mehr Menschen sind von einer Fructose Intoleranz betroffen. Häufig klagen die Betroffenen über Verdauungsbeschwerden, Durchfall sowie Bauchschmerzen.

Durchgeführte Darmspiegelungen sind fast immer ohne Befund und viele Ärzte denken nicht vorrangig an eine Fructose Intoleranz.

Ursachen für eine Fructose Intoleranz können zum Beispiel Antibiotika sein, die über einen längeren Zeitraum eingenommen wurden. Auch Pilzinfektionen können der Auslöser sein. Beide genannten Ursachen schädigen die Darmschleimhaut, was dann zu einer Intoleranz führen kann.

Ein einfacher Atemtest kann häufig Abhilfe schaffen und den Sachverhalt klären, ob eine Fructose Intoleranz besteht.

Aber was ist eigentlich Fructose und galt Fruchtzucker nicht lange als gesund?

Fructose zählt zu den Einfachzuckern und ist oft zusammen mit Glucose in Lebensmitteln enthalten. Zu diesen Lebensmitteln zählen unter anderem: Obst, Marmeladen (süßer Brotaufstrich), Fruchtjoghurt/ -Quark, Milchshakes, Trockenfrüchte sowie Gebäck mit Frucht.

Auch in vielen “light” Produkten und Diabetiker Lebensmitteln ist Fructose als Süßungsmittel eingesetzt. Der uns bekannte Haushaltszucker besteht ebenfalls zu 50% aus Fructose und zu 50% aus Glucose. Daraus resultiert, dass eigentlich alle gezuckerten Produkte bei einer Fructose Intoleranz die Symptome auslösen können. Denn Fertigprodukte oder Süßungsmittel wie Agavendicksaft oder Maissirup enthalten ebenfalls Fructose.

Es wird unter zwei verschiedenen Arten der Fructose Intoleranz unterschieden:

  1. Die angeborene Fructose Intoleranz: Eine Stoffwechselstörung mit Enzymdefekt, die bereits bei Säuglingen erkannt werden kann. Hier kann die Fructose zwar über die Darmschleimhaut aufgenommen, jedoch nicht in der Leber abgebaut werden.
  2. Die erworbene Fructose Intoleranz:  Je nach Toleranzgrenze, ist es möglich noch ein geringes Maß an Fructose zu sich zu nehmen, ohne das die Symptome auftreten. Bei dieser Form handelt es sich um eine Resorptionsstörung, das bedeutet die Unfähigkeit des Körpers die Fructose über die Dünndarmschleimhaut aufzunehmen (die Ursachen hierfür wurden oben bereits erwähnt).

Bei der erworbenen Fructose Intoleranz gelangt die Fructose in den Dickdarm. Hier entstehen Gase, die durch die Atemluft oder Blähungen aus dem Körper treten. Des Weiteren bindet Fructose Wasser. Da unter normalen Umständen im Dickdarm Flüssigkeit entzogen wird, kommt es nun zu einer Verflüssigung des Stuhls und Durchfall ist die Folge.

Viele betroffene stellen sich nach der Diagnose Fructose Intoleranz die Frage, was noch gegessen werden darf, da nun die Ernährung natürlich stark umgestellt werden muss. Dennoch gibt es einige Lebensmittel die sehr wenig Fructose enthalten und dadurch ohne Bedenken gegessen werden können.

Dazu zählen:

  • Pilze
  • Avocado
  • grünes Blattgemüse
  • Zucchini
  • Knollensellerie
  • Nüsse, Mandeln, Kokosnuss, Hanfsamen, Kürbiskeren, etc…
  • Kartoffeln
  • Mais, Buchweizen, Qinoa, Reis
  • Vollkornprodukte (ohne Fructose Zusatz)
  • Fleisch
  • Fisch
  • Eier

Diese Produkte sollten in der sogenannten Phase 1 gegessen werden. Diese Phase dient der “Entwöhnung” des Körpers und der Regeneration. Insgesamt ist die empfohlene Ernährung bei einer Fructose Intoleranz sehr basisch ausgerichtet.

In der zweiten Phase (der Testphase) können vereinzelt wieder Produkte getestet werden die Fructose enthalten. Man beginnt mit einem Produkt und wartet die Reaktion des Körpers ab. Gibt es keine, kann ein weiteres Produkt hinzugenommen werden. Kommt es zu einem der bereits oben genannten Symptome, wird dieses Lebensmittel wieder weggelassen und durch ein anderes ersetzt.

Auf diese Weise kann man nach und nach herausfinden, welche Lebensmittel gut vertragen werden und welche hingegen aus der Nahrung entfernt werden sollten.

Langfristig kann die erworbene Fructose Intoleranz insofern verändert werden, als das eine höhere Menge an Fructose gegessen werden kann ohne, dass die Symptomatik der Verdauungsbeschwerden auftritt.

Bei der angeborenen Fructose Intoleranz kann dieser Effekt hingegen nicht auftreten.

Die Fitalistin