Wer kennt es nicht?! Nach dem Mittagessen fühlt man sich häufig schlapp und müde. Ein Nickerchen wäre nun genau das richtige. Aber auf der Arbeit gestaltet sich dies oft als schwierig.

Aber wieso sind wir insbesondere nach schwerem Essen häufig müde? Der Grund dafür ist der, dass unser Körper nach der Essensausnahme größtenteils mit der Verdauung beschäftigt ist und nur noch wenig Energie in andere Prozesse stecken möchte.

Sobald wir das Essen vor uns stehen haben (unser Körper den Anblick und Geruch wahrnimmt) beginnt unser Körper quasi schon mit der Arbeit. Unser Parasympathikus wird aktiviert. Dieser ist verantwortlich für die Steuerung alle unwillkürlichen Prozesse (Atmung, Herzfrequenz, Blutkreislauf, Verdauung).

Während der Nahrungsverwertung benötigt der Körper einen Großteil des sauerstoffreichen Blutes im Bauchraum für die Verdauungsprozesse. Die Folge für den restlichen Körper ist, dass die Herzfrequenz gesenkt wird, die Muskulatur des Darms wird stimuliert und die Blutgefäße im Verdauungstrakt weiten sich.

Die Verdauung ist nun die oberste Priorität des Körpers, was zur Folge hat, dass das Blut aus anderen Organen in Richtung Darm fließt. Dies merken wir in erster Linie im Gehirn. Wir werden Müde und es fällt schwer, die Konzentration aufrecht zu halten.

Hierbei gilt, je gehaltvoller das Essen, desto mehr Verdauungsarbeit findet statt, desto schlapper fühlen wir uns.

Dieser Ablauf wird von der Tatsache unterstützt, dass es zum Mittag meist leicht verwertbare Kohlenhydrate (Pasta, Weißbrot, Pommes) gibt. Diese lassen den Blutzuckerspiegel rasant ansteigen. Dieser temporäre Blutzucker Überschuss bremst die Produktion des  Orexin (Wachmacher Hormon). Die durch Kohlenhydrate gebildete Glukose hemmt das Orexin und als Resultat werden wir müde.

Entgegengesetzt sind wir nach einer proteinreichen Mahlzeit weniger müde.

Die Lösung für uns liegt damit auf der Hand:

Weniger müde machende Kohlenhydrate am Mittag (nur weniger, NICHT gar keine :-) ), dafür aber mehr eiweißhaltige Speisen (Fisch, Fleisch, Eier, Milchprodukte). Durch sie bleibt der Blutzuckerspiegel eher konstant. Außerdem steigern Proteine die Aktivität der Orexin Zellen.

Zusätzliche Spaziergänge nach dem Essen an der frischen Luft, kurbeln den Kreislauf an und die Sauerstoffversorgung steigt. Wer zusätzlich ausreichend Wasser trinkt, sorgt zusätzlich dafür, dass die Fließeigenschaft des Blutes (unseres Transportmittels für Nährstoffe) gut bleibt und alle Organe gut versorgt werden.

Nun kann jeder selbst entscheiden, ob er nach dem Essen ruht oder 1000 Schritte tut :-)

Eure Fitalistin