Die 2. Woche meines Experiments beginnt. Nach der ersten Woche starte ich zuversichtlich in die nächste Runde :-)

Montag: Weil ich den ganzen Tag unterwegs bin, musste ich bereits gestern ordentlich vorkochen. Den Beifahrersitz voll mit Mittagessen, Snachs und Abendessen ging es auf in die neue Woche. Denn sich unterwegs etwas kaufen, ist mit basischer Ernährung nicht unmöglich, aber schwierig…die Möglichkeiten bestehen derzeit aus Gemüse, Trockenobst & Nüsse oder Banane. Alles aber Dinge, die man gut mitnehmen kann. Ab nächster Woche startet Phase 2 und es kommen ein paar mehr Lebensmittel dazu und die Auswahl wird größer.

Nach wie vor fehlt mir immer noch nichts. Satt bin ich, bzw. bei Appetit habe ich mittlerweile viele Snacks für mich gefunden. Auch warme Hafer- / Sojamilch schmeckt seht gut und hat eine natürliche Süße. Ideal für die “Kaffeepause” am Nachmittag

Dienstag: Zum Frühstücken bin ich heute bei meinen Eltern eingeladen. Ich habe mir mein Frühstück selbst mitgebracht :-) Die Liste der Lebensmittel, die ich derzeit esse, liegt auch bei meinen Eltern und so erwarteten mich zusätzlich zur mitgebrachten Dinkelkleie leckere getrocknete Aprikosen und Paranüsse. Und total lieb: Es wurde kollektiv Kräutertee getrunken, damit ich nicht zum Kaffee verführt werde (zur Information: die Male in denen dieses Szenario in den 20 Jahren in denen ich zu Hause wohnte zu sehen war, ließen sich an einer Hand abzählen :-) )

Was mir auffällt ist, dass es immer mehr Interessierte gibt, die nach meinem Projekt fragen und sich auch vorstellen können, sich ebenfalls mehr mit dem Thema basischer Ernährung auseinander zu setzen und die ein oder andere Mahlzeit basisch auszurichten.

Mittwoch: Ich musste heute die Regeln brechen!!!!! Schock – nein keine Panik, ich halte nach wie vor durch. Und alle die gewettet haben, das ich aufgruund von Kaffee die Regeln breche, muss ich enttäuschen. Essenstechnisch war ich für den heutigen Tag wieder voll ausgestattet, allerdings reichte mein Leitungswasser nicht aus. Da es vor Ort nur das gute Mineralwasser mit Kohlensäure gab, musste ich hier eine Ausnahme machen. Denn wie der Name schon sagt ist KohlenSÄURE nicht basisch. Aber bevor ich garnichts trinke (was auch auf keinen Fall gut ist) habe ich diesen Regelbruch in Kauf genommen. Da auch die restliche angebotene  Verpflegung nicht basisch war, begnügte ich mich mit Kaisergemüse (TK) mit Tomatensauce und Hirse.

Die umgestellte Ernährungsweise wird für mich zur Gewohnheit. Bei Hunger oder Appetit muss ich weniger darüber nachdenken, was ich am besten Esse. Wieder ein gutes Beispiel für die Gewohnheiten und Automatismen die wir entwickeln.

Donnerstag: Alles super bis zur Mittagspause, nasses und ungemütliches Herbstwetter macht Appetit auf Kaffee und Kuchen. Und jetzt WILL ich Kaffee. Es ist wirklich der erste Tag, an dem ich das Verlangen nach Kaffee und etwas Süßem (Keks, Kuchen, Schokolade) habe. Die Autowerbung die im Radio läuft (“Ich möchte einen Kaffee und ein Schokomuffin” – “Das macht Flecken und Krümel in Ihrem Auto, die bekommen sie nicht” – “Und wer sind sie?” – “Die nächste Besitzerin Ihres Autos”) macht es auch nicht besser, aber ganz ehrlich….wer braucht schon das Auto… ich nehm Kaffee und Muffin :-D

Mein neues Rezept Highlight im basischen Ernährungsplan: Feldsalat mit Paprika, Tomate und Gurke. Dazu Tofu zusammen mit Champignons und Sonnenblumenkerne gebraten und mit Curry gewürzt. Seeeehr lecker! Davon gabs heute eine riesige Schüssel. Trotzdem mag ich mal wieder einen Kaffee trinken….. :-(

Freitag: Den Vormittag unterwegs,  Mittags so wie gestern Salat mit Tofu und Co. heute noch eine Avocado zusätzlich in den Salat. Nach dem Mittagessen kam der Kaffee bzw. Süßigkeiten Appetit. Ein bisschen Trockenobst musste herhalten. Nach der zweiten Runde Termine am Nachmittag/ Abend gabs dann Zucchininudeln mit einer leckeren Tomatensauce aus Zwiebeln, Möhren, Paprika und Tomaten.

Was definitiv fehlt ist die Möglichkeit eines “Wachmachers”, wenn man müde ist. Normalerweise helfen ein grüner Tee, ein Kaffee oder ein Glas Pepsi (light). All das fällt nun weg und ehrlichgesagt ist Leitungswasser nicht unbedingt ein Wachmacher… ;-)

Samstag: Zur “Feier des Wochenendes” habe ich mein Frühstück heute mit Haferkleie probiert. Schmeckt auch ganz gut, aber ich bleibe dabei: Mit Wasser geht es gar nicht. Mit Soja- oder Mandelmilch hingegen, sehr lecker :-)  Abends ging es eine Runde über den Freimarkt und in die Halle 7. Als Fahrer und basisch Esser, eröffneten sich mir ungeahnte Möglichkeiten!!! Also erst mal, ich mag den Freimarkt (Bremens 5. Jahreszeit) mit all seinen Gerüchen und Leckereien und natürlich hätte ich nichts dagegen gehabt nach Herzenslust zu schlemmen, aber das ist momentan nun mal nicht drin. Ich habe es mir selbst ausgesucht und finde es spannend zu sehen, wie sich z.T. Betrachtungsweisen ändern (brauche ich das Eis gerade wirklich?) Und da ich am letzten Freimarktstag meinen ersten “ich darf essen was ich möchte Tag” habe, werde ich wohl noch mal vorbei schauen. Aber schon jetzt weiß ich, das ich das was ich esse mit mehr Bedacht wählen und mit mehr Genuss essen werde (denn es ist keine Selbstverständlichkeit). So viel zum Bummel über den Markt. Zum Besuch der Halle 7 sei gesagt: Dort gibt es Tee!!!! Leider auch Kaffee was mir die Auswahl wieder etwas schwerer gemacht hat. Nach einem etwas irritierten Blick des Verkäufers (ich glaube ich war die einzige die dort Tee trank) bin ich mit meinem ergatterten Getränk (mal kein Leitungswasser) losgezogen. Meine Freundin sagte mir, sie lache mich AN und nicht AUS (ich bin mir da ja nicht ganz sicher ;) ) Ich sagte ihr, dass die Tatsache, dass ich einen Tee trinke, bestimmt ein toller Gesprächseinstieg sei, bzw. ein Grund weshalb ich angesprochen werde. In dem Moment als ich diesen Satz beendete, kam ein Junger Mann auf uns zu und fragt mich, wieso ich Tee trinken würde? Tja, meine Theorie hat sich bestätigt – ich mag wenn ich recht habe!

Auch ein weiterer Mann der uns ansprach fragte: “Sag mal trinkt du da ernsthaft Tee?” Also mein Tipp für alle die mit jemanden ins Gespräch kommen möchten: Bestell dir einen Tee! Danach bin ich aber wieder auf das alt bewährte Leitungswasser umgestiegen, war doch recht warm. Eine nicht ganz so schöne Erfahrung, war die Tatsache, dass ich am fortgeschrittenen Abend, doch Hunger bekam und es natürlich keine Möglichkeit gab, diesen zu stillen. Da musste ich warten bis ich wieder zu Hause war, denn Snacks für die Nacht in der Disco, dass wollte ich nun nicht einplanen. Alles in allem ein sehr gelungener Abend, auch ohne Alkohol, und Freinarkt essen. Trotzdem freue ich mich, wenn ich mal wieder etwas anderes essen kann. Lange dauert es nicht mehr, ist ja schon Halbzeit!

Sonntag: Wer feiern kann, kann auch arbeiten, also ging es heute wieder los, Kurse geben. Ohne Alkohol auch gar kein Problem – ich fühle mich ja so basisch :-) Für den heutigen Feierabend wurde mir ein basischer Kuchen versprochen! Ich freu mich schon sehr….Kuuuuuchen!!!! Und bin natürlich gespannt wie er schmeckt. Wenn er was wird und gut schmeckt, gibt’s das Rezept natürlich in den nächsten Tagen im Blog. Dazu werde ich mir eine warme Sojamilch gönnen- mmhhh! Man merkt, Ansprüche werden runter geschraubt ;-)

Fazit nach 2 Wochen: Auch wenn die Planung des Essens, sowie die regelmäßige Zubereitung mit schnibbeln, kochen etc. recht zeitaufwendig ist, muss ich zugeben, dass ich mich ganz gut fühle. Trotz 2 Tagen in dieser Woche (Do. / Fr.) an denen ich liebend gerne Kaffee getrunken und was Süßes gegessen hätte, mach ich natürlich weiter. Die Halbzeit ist schon erreicht und ab Montag wird der Speiseplan um Vollkornprodukte erweitert. Was mich dann doch zeitweise wundert ist, was ich für Mengen esse. Die drei Mahlzeiten am Tag fallen doch größer aus als erwartet und ich bin danach angenehm gesättigt. Das Essen schmeckt und ich bekomme neue Ideen, die ich auch in Zukunft weiterhin umsetzen werde.

Ich freue mich auf Kommentare und Fragen von euch. Ich weiß, dass der Eine oder Andere selber bereits überlegt so etwas wie einen basischen Tag einzulegen :-) – Eure Fitalistin