Manchmal ergeben sich zufällig doch die interessantesten Gespräche. Gestern war ich wieder einmal unterwegs mit dem Zug. Nach dem ich in einer Vierer Sitzgruppe einen Platz ergattert habe (der Zug war zum Feierabend doch recht voll) begann nach einem kurzen höflichen “Hallo” das allgemeine Schweigen wie man es eben kennt.
Durch die Frage, ob ich wüsste, wann der Zug in Hamburg ankäme, bzw. wie viel Verspätung wir haben, kam man doch ins Gespräch über Tätigkeiten in Bremen, Hamburg, eigentliche Herkunft, Sinn und Zweck der Zugfahrt.
Es stellte sich heraus, dass mein Sitznachbar Lebensmitteltechnik studiert hat und in diesem Beruf arbeitet. Hier ergab sich gleich eine Menge Gesprächsstoff und eine interessante Diskussion. Das Thema dieser Unterhaltung kam schnell auf die “Lebensmittelampel”. Diese soll mit Hilfe der Ampelfarben (rot, gelb, grün) auf Lebensmitteln kennzeichnen, welche gesund (grün) sind und häufig verzehrt werden sollten und welche hingegen nicht so gesund sind und von daher seltener (gelb) oder kaum (rot) auf dem Speiseplan Einkehr erhalten.
Bisher war ich totaler Fan dieser Idee und konnte es kaum erwarten, bis sie endlich durchgesetzt wird. Ich fand es gut, dass die Auswahl für den Verbraucher vereinfacht werden soll und es leicht erkennbar gemacht wird, was als gesund oder eben ungesund eingestuft wird.
Nun wurde mir eine andere Einstellung bzw. Ansicht der Dinge aufgezeigt.
Die Idee: Sollt man es dem Verbraucher wirklich noch leichter machen und stattdessen nicht lieber über die Thematik aufklären? Dies am besten schon in Grundschulen. Der Verbraucher müsste sich mit der täglichen Ernährung befassen und beschäftigen und nicht schon alles vorgesetzt bekommen. So muss der Mensch wieder weniger nachdenken und gibt die Verantwortung für seine Ernährung ein Stück weiter ab.
Ein weiterer Aspekt ist ganz klar die Frage, welches Lebensmittel, wie gekennzeichnet werden muss. Natürlich sind manche Lebensmittel leicht einzuteilen. Gemüse – grün, Süßigkeiten und Chips – rot. Soviel dazu…aber wie verhält es sich beispielsweise mit Butter, Fruchtjoghurt und anderen Milchprodukten? Alles gelb? Das wäre nicht ganz richtig, aber grün würde die Assoziation aufrufen, dass alles ganz viel gegessen werden darf, was so auch nicht der Wahrheit entspricht.
Ihr merkt, das Ganze ist komplexer als man anfangs denkt und kann nicht ganz so leicht gehandhabt werde, wie es auf den ersten Blick scheint.
Ich bin gespannt, was aus der Lebensmittel Ampel wird und ob wir sie früher oder später auf unseren Lebensmitteln finden(denkt kurz an mich, wenn ihr sie seht J ).
Ich werde die Entwicklung beobachten und bedanke mich für das tolle Gespräch mit meinem Sitznachbarn.
Wie steht ihr zu der Lebensmittel Ampel? Ich freue mich auf eure Meinungen und Ansichten zu dem Thema in hoffentlich vielen Kommentaren.
Eure Fitalistin