Isst Du wirklich immer aus Hunger? Oder sind es häufig Gefühle wie z.B. Stress, Ärger, Einsamkeit oder das Gefühl sich etwas Gutes tun zu wollen die Dich zum Kühlschrank oder in die Vorratskammer bringen?

Häufig sind es Emotionen die uns etwas essen lassen. Dabei gibt es verschiedene Arten von Emotionen, die sich auch unterschiedlich auswirken. Zwei der häufigsten Essgewohnheiten sind hierbei der “Stress Esser” und der “Belohnungs Esser”.

Der Stress Esser:

Stress ist per Definition eine entstehende körperliche und geistige Belastung, die in entsteht, wenn besondere Anforderungen bewältigt werden müssen. Früher war dies die Flucht vor dem Tiger. Heute hingegen sind diese Belastungen häufig im Privatleben und allen voran im Arbeitsalltag zu finden.

Jedes Mal wenn wir Stress haben, schüttet unser Körper das Hormon Cortisol aus. Wenn wir besonders häufig unter Stress stehen, bzw. eine dauerhafte Stresssituation gegeben ist, führt dies zu einer Cortisol Flut in unserem Körper. Um dieser Flut zu entgehen und sich davor zu schützen, reguliert der Körper das Cortisol herunter. Es entsteht eine dauerhafte Entspannung, die es uns ermöglicht, besser mit dem Stress umzugehen und ihn nicht mehr bewusst wahrzunehmen. Für diesen Dauerzustand der Entspannung, fordert unser Körper im Gegenzug mehr Zucker ein. Insbesondere das Gehirn ist an diesem Vorgang beteiligt.  Das bedeutet immer, wenn wir in eine Stresssituation kommen, verlangt der Körper nach etwas Süßem.

Die häufige Folge daraus ist, dass man zunimmt. Möchte man dem Zunehmen entgegenwirken und stellt seine Ernährung um und macht Sport, ist dies wie eine erneute Stresssituation für den Körper. Er fordert wieder Zucker ein. Wie Du siehst, entwickelt sich hier ein kleiner Teufelskreis. Um diesen zu durchbrechen, muss der Ansatz darin liegen den Grund für die Stressentstehung zu erkennen und mit gezielten Maßnahmen dagegen an zu arbeiten. Maßnahmen gegen Stress können verschiedene Entspannungsmethoden sein, die man erlernt, Pausen während der Arbeit die bewusst eingesetzt werden. Vielen hilft ein Mittagsschlaf (Power Napping) um den Körper runter zu fahren. Jeder Mensch reagiert anders auf unterschiedliche Entspannungstechniken. Hier gilt es, durch das Testen von verschiedenen Maßnahmen die richtige für sich heraus zu finden.

Der Belohnungs Esser: 

Der “Belohnungs Esser” ist jemand, der konzentriert und engagiert arbeitet. Er macht wenig Pausen während der Arbeitszeit und powert sich regelrecht aus. Er ist der letzte der in die Pause geht und der erste der wieder bei der Arbeit ist. Auch in schwierigen Situation beißt er die Zähne zusammen und sitzt sie aus. Nach getaner Arbeit hingegen, sucht er nach etwas mit dem er sich belohnen kann. Meist sind dies zuckerhaltige Speisen, da das Gehirn lange Zeit auf Hochtouren gelaufen ist und nun neue Zucker benötigt, um wieder Leistungen zu erbringen. Außerdem lösen zuckerhaltige / süße Speisen Glückshormone in unserem Körper aus. Auch wenn dieses Hochgefühl, ausgelöst durch den Zucker nur kurz wirkt, wird mit dem essen ein positives Gefühl verbunden und eine Befriedigung erreicht.

Natürlich kann man hier sagen, man könne sich auch einfach mit etwas anderem belohnen als Zucker. Das Problem ist dabei allerdings, dass die Belohnung sofort nach getaner Arbeit passieren muss. Ein Spaziergang, Sport, lesen oder ähnliches muss erst ausgeführt werden, bis ein Hochgefühl erreicht wird. Der Belohnungsreiz ist verzögert und wird als nicht so attraktiv angesehen, wie beispielsweise der Schokoriegel, der auf dem Schreibtisch liegt und sofort gegessen werden kann. Zucker wirkt sehr schnell (zu vergleichen mit Kokain), das Glücksgefühl setzt fast sofort ein. Auch der Begriff “Belohnungs Alkoholiker” ist weit verbreitet. Darunter versteht man denjenigen der sich nach besonders anstrengenden Tagen ein Glas Wein oder ein Bier gönnt. Der Effekt ist der gleiche. Alkohol wird auch recht schnell in Zucker umgewandelt, so dass ein schnelles Belohnungsgefühl stattfindet.

Die einzige Lösung aus diesem Schema auszubrechen ist ein hohes Maß an Selbstdisziplin und dem, Schaffen von Alternativen. Denn die Umgewöhnungszeit, die es braucht bis der Zucker keine Belohnung mehr darstellt ist zu vergleichen mit einem Entzug!

Ich weiß, dass dies sehr hart klingt und ich gehe auch davon aus, dass nicht jeder “Belohnungs- oder Stress – Esser” abnehmen muss/ möchte. Ich möchte nur deutlich machen, dass diejenigen die abnehmen möchten, sich häufig in einem dieser beiden Kreise wiedererkennen, Für diesen Fall möchte ich ihnen Lösungsansätze geben, wie sie ihr Ziel erreichen können.

Eure Fitalistin