“Ich nehme nicht ab…und dabei esse ich schon so wenig!” Ein Satz, den ich ganz häufig bei der ersten Ernährungsberatung höre. Viele die abnehmen möchten, essen einfach weniger, denn wer weniger isst, nimmt weniger Kalorien zu sich und der Körper muss an die Reserven gehen. Klingt erst einmal logisch und auch bis zu einem gewissen Grad einfach in der Umsetzung….ABER! Trotzdem, sind die wenigsten damit erfolgreich. Der Grund: Sie essen viel zu wenig und der Körper bekommt nicht die Energiezufuhr, die er für alle Prozesse im Körper benötigt.

Eines muss jedem klar sein, den ganzen Tag, ganz gleich ob wir liegen, stehen, sitzen oder laufen, verbraucht der Körper Kalorien. Diese benötigt er, um die lebenswichtigen Funktionen wie z.B. den Herzschlag, die Atmung, das Gehirn, die Leber oder die Nierenfunktion in Gang zu halten. Das alles auch noch parallel und 24 Stunden täglich. Wie ihr merkt unser Körper ist ein “full time job”

Bekommt der Körper zu wenig Kalorien, also Energie zugeführt, muss er an irgendeiner Stelle sparen. An den oben genannten Funktionen lässt sich nicht sparen, denn wie schon gesagt, sie sind lebenswichtig. Nun könnte der Körper einfach an das Fett heran gehen, sich daraus die fehlende Energie holen und alle wären zufrieden…Leider funktioniert es nicht so leicht! Denn unser Fett war Millionen von Jahren unsere Lebensversicherung in schlechten Zeiten. Immer dann, wenn kein Mammut gefangen wurde :-) , die Ernte in einem Jahr schlecht war und Lebensmittel knapper wurden oder aber es im Krieg eine nur spärliche Versorgung mit Gütern gab. Dementsprechend, geht der Körper nur ungern und im Notfall an die Fettreserven heran.

Damit es gar nicht erst soweit kommt, werden im Körper vorrangig die Muskeln abgebaut und geschwächt. Denn die Muskulatur verbraucht Unmengen an Kalorien, ist allerdings nicht überlebenswichtig. Durch den Abbau der Muskeln, spart sich der Körper Energie ein, die er anderweitig verwenden kann. Er kommt nun mit weniger Kalorien zurecht. Er geht in den Sparmodus.

Nun beginnt der Teufelskreis, denn bei weniger Muskulatur sinkt der Grundumsatz, wir benötigen weniger Energie, essen aber genauso wie vorher (auch wenn es da schon weniger war). Der Körper speichert überschüssige Kalorien für schlechte Zeiten in den Fettzellen ein. Wir nehmen wieder zu.

Sobald das passiert, ist die logische Konsequenz nochmal weniger zu essen (weiterer Muskelabbau ist die Konsequenz), bzw. demotiviert wieder normal zu essen, was nun allerdings zu viel für den niedrigen Grundumsatz ist (man nimmt schnell wieder zu).

 

Wie ihr bemerkt ist die Sache mit dem einfach weniger essen nicht effektiv und führt auf lange Sicht eher in die Gegenteilige Richtung, nämlich zum Zunehmen. Um erfolgreich zu sein, müssen die Muskeln erhalten bzw. gestärkt werden, damit wir einen hohen Grundumsatz haben und viele Kalorien über den gesamten Tag verbrennen können. Im zweiten Schritt sollte die Ernährung umgestellt werden. Wenn das Ziel Fettreduktion ist, wird auch eine negative Energiebilanz angestrebt. Allerdings in einem gesunden Maße in dem der Körper nicht an die wertvolle Muskulatur geht. Auf diese Weise wird der Grundumsatz erhöht und gleichzeitig Fett reduziert.

Es ist also immer die Kombination aus einer Ernährungsumstellung und dem Aufbau/ dem Erhalt der Muskulatur.

Ich hoffe ich konnte euch einen schwierigen Prozess in unserem Körper verständlich machen und euch davon überzeugen, dass Prinzipien nach denen ihr nur wenig essen sollt, langfristig nicht zum Erfolg führen.

Eure Fitalistin